Noch heute bin ich dankbar für die Gespräche, die ich mit Hamse, Abdi-Fatah und Abdi-Ahmed führen konnte, die mir erste Eindrücke über das Land verschafften. Große Namen wie Jama Musse Jama, der das somaliländische Kulturzentrum betreibt, oder Edna Adan, die erste weibliche Außenministerin Somalilands und Aktivistin gegen FGM (weibliche Genitalverstümmelung) haben großen Eindruck hinterlassen. Aber am faszinierendsten fand ich Marwo, eine ältere Dame, die einen kleinen Bauernhof mit ihrer Familie betreibt. Mit Selbstverständlichkeit spricht sie mit uns auf Somali, wir verstehen zwar kein Wort, trotzdem beschreibt sie unbekümmert weiter und nutzt Gestiken, bis wir sie verstehen. Eine Frau, die in sich ruht. Eine Frau, die Krieg und Flucht erlebte und heute bescheiden wohnt. In einem Ort im ländlichen Gebiet rundum Hargeisa, ein Ort, der mir zeigt, was Stille ist. Das sind die kleinen Momente, die ich in Erinnerung behalten will und versucht habe im Film zu mitzutransportieren.

Während der Dreharbeiten erlebten wir Trockenheit, Krankheit, Fluten, Angriffe, Hilfsbereitschaft, Gastfreundschaft und Herzlichkeit – es waren visuell, akustisch und emotional Reisen in großartige Höhen und tiefe Schluchten. Und jetzt freue ich mich, dass ich einen Teil dieser Eindrücke im Film „Unrecognized – The untold story of Somaliland“ mit euch teilen kann!

zum Film –> Unrecognized